NAMIBIA

Sensibilisierung und Frühintervention in Windhuks Schulen
 
Schwerpunkt Prävention
 
Situation In Namibia, Land des südlichen Afrikas, stellt übermässiger Alkohol- und Drogenkonsum unter Jugendlichen ein schwerwiegendes Problem dar: Beinahe 6% der jungen Erwachsenen zwischen 18 und 24 Jahren erweisen sich als stark alkoholgefährdet oder sogar alkoholkrank . Viele Bewohner Namibias – insbesondere geschiedene oder ältere, zum Teil verwitwete Frauen – produzieren zu Hause alkoholische Getränke, um sich auf diese Weise ein zusätzliches Einkommen zu sichern. Wassermelonen und Palmfrüchte dienen traditionellerweise zur Herstellung von „Mataku“ und „Welende“, eine hochprozentige Spirituose, dem Wodka ähnlich. Auch Billigbier und – wein – unter Zusatz von Schwefeldioxid und Zucker! – werden oftmals zu Hause hergestellt.

Dieser illegale Alkoholmarkt wird von den öffentlichen Instanzen geduldet und in keiner Weise kontrolliert. Dadurch sind alkoholische Getränke für alle Altersklassen, unabhängig vom Wohlstand, sehr leicht zugänglich. So auch für Namibias Jugendliche, die in einer Gesellschaft, in der der Alkoholkonsum zudem auf hohe Toleranz stösst, besonders alkoholgefährdet sind.

 
Projekt Angesichts dieser besorgniserregenden Tatsachen initiierte das Blaue Kreuz Namibia im Juni 2009, in enger Zusammenarbeit mit dem Internationalen Bund des Blauen Kreuzes, ein Projekt im Bereich der Prävention. Ziel dieses Projektes ist, in ausgewählten High-Schools von Windhuk (Hauptstadt Namibias) Sensibilisierungskampagnen zum Thema Alkohol und Drogen durchzuführen, um die Schüler auf die Gefahren des Alkohol- und Drogenkonsums aufmerksam zu machen.

Nebst der Informationsvermittlung lernen die Jugendlichen, alltägliche Probleme zu bewältigen (Beziehungsschwierigkeiten, schulische oder finanzielle Probleme, etc.) ohne dabei auf Alkohol- oder Drogenkonsum zurückzugreifen. Als wichtige Herausforderung gilt die Organisation von ausserschulischen, suchmittelfreien Aktivitäten, da gerade während der Freizeit die Versuchung für Jugendliche gross ist, aus Langeweile leere Stunden durch Konsum von alkoholischen Getränken auszufüllen. Deshalb hat das Blaue Kreuz Namibias Jugendclubs mit alternativen Aktivitäten wie Sport, Theater oder Ausflüge ins Leben gerufen. Bewusst werden als Leiter/innen dieser Aktivitäten Schüler eingesetzt – dies im Sinne einer Erziehung durch Gleichaltrige, die sich gemäss Studien als sehr wirkungsvoll erweist.

Das Blaue Kreuz Namibia wird ebenfalls Kundgebungen in Form von Märschen organisieren, an denen Schüler aus allen High-Schools von Windhuk teilnehmen können. Bekannte Künstler Namibias haben sich bereit erklärt, diese Blaukreuzinitiative zu unterstützen, so dass die Kundgebungen in öffentlichen Anlässen und Konzerten kulminieren werden.

Da einige Schüler bereits Alkohol und/oder Drogen konsumieren, ist es wichtig, Beratungsstellen zur Frühintervention in den Räumlichkeiten des Blauen Kreuzes Namibias zu eröffnen. In sogenannten „Betreuungszimmern“ erhalten die Schüler individuelle Beratung durch eine/n ausgebildete/n Sozialarbeiter/in. Während des Sommers erhalten diese Schüler die Möglichkeit, an Lagern teilzunehmen, während dem sie alternative Aktivitäten kennenlernen und praktizieren können. Alle Lageraktivitäten werden unter professioneller Leitung durchgeführt.

MEHR ZU DEN PROJEKTRESULTATEN DES BLAUEN KREUZES NAMIBIA FINDEN SIE IN UNSEREM JAHRESBERICHT 2009 AUF SEITE 11!

 
Ziele Zielgruppe dieses Projektes sind Jugendliche zwischen 13 und 17 Jahen in drei High-Schools von Windhuk. Durch das oben beschriebene Projekt, sollen jährlich 3000 Jugendliche erreicht werden.
 
Dauer 01.07.2009 – 30. 06. 2012
 
Budget EURO 91’400 (für Pilotphase des ersten Projektjahres)
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